Hinter der niedlichen Fassade stecken anspruchsvolle Mitbewohner, die besondere Pflege benötigen. Damit sie sich rundum wohl bei dir fühlen, solltest du wissen, worauf du bei der Haltung achten sollst.
Chinchillas sind soziale Tiere, die gerne in Gruppen leben und sich viel bewegen. In ihrem Alltag benötigen sie neben der richtigen Pflege auch viel Abwechslung. In diesem Artikel stellen wir dir die zehn besten Tipps zur Haltung der Nager zusammen.
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Chinchilla in der Wohnung oder im Freien halten?
Chinchillas fühlen sich in der Wohnung am wohlsten, denn sie sind extrem empfindlich gegenüber Hitze, Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen – Bedingungen, die im Freien nur schwer kontrollierbar sind. Ideal ist ein gut belüfteter, zugfreier Innenraum mit konstanter Temperatur zwischen 15 und 22 Grad Celsius. Eine Außenhaltung ist in unseren Breitengraden meist nicht artgerecht und kann schnell zu gesundheitlichen Problemen führen. Ein großzügiger Käfig in der Wohnung mit täglich mehrstündiger Auslaufzeit ist daher die einzig artgerechte Haltungsform für diese besonderen Nager.
Chinchilla Steckbrief: Das Wichtigste über die Nager

Herkunft: Chile
Größe: 20 bis 26 cm
Gewicht: 400 bis maximal 1000 Gramm
Rassen: zwei Oberarten (Kurzschwanz- und Langschwanzchinchilla)
Äußerliche Merkmale: Knopfaugen, längliche Ohren, dickes Fell, schlanker Körper, buschiger Schwanz
Fellfarben: aschgrau bis beinahe bläulich
Charakter: neugierig, lebhaft, eigenwillig, bewegungsfreudig
Haltung: paarweise oder in mittelgroßen Gruppen
Lebenserwartung: bei optimalen Haltungsbedingungen bis zu 22 Jahre
Chinchillas artgerecht halten: 10 wichtige Tipps
1. Halte Chinchillas nur in Gruppen
Chinchillas sind keine Einzelgänger, sondern fühlen sich in Gruppen am wohlsten. Durch ihr ausgeprägtes Sozialverhalten solltest du sie mindestens paarweise, besser noch in größeren Gruppen von mindestens drei bis sechs Tieren halten. Wähle hierbei entweder gleichgeschlechtliche Tiere oder aber eine Kombination aus kastrierten Männchen und Weibchen aus.
2. Statte den Käfig abwechslungsreich entsprechend der Bedürfnisse der Nager aus
Chinchillas benötigen viel Platz, da sie Abwechslung lieben und sich gerne und viel bewegen. Darum solltest du unbedingt einen entsprechend großen Käfig, der Raumgröße erreicht, anschaffen. Statte diesen mit vielen Kletter- und Versteckmöglichkeiten aus. Ebenfalls wichtig bei der Ausstattung des Käfigs sind eine Heuraufe, Wassertränke sowie eine Schüssel voller Sand, welche die Tiere für ihre Fellpflege nutzen.
3. Sorge für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung
Wie andere Nager müssen Chinchillas ausgewogen und dennoch abwechslungsreich ernährt werden, damit sie ein langes und gesundes Leben haben. Als reine Pflanzenfresser sind die Nager an karge Nahrung gewöhnt und fressen über den Tag verteilt kleinere Portionen. Denn die Chinchillas haben lediglich einen „Stopfmagen“ und müssen regelmäßig fressen, damit der Nahrungsbrei langsam durch die jeweiligen Verdauungsorgane geschoben wird.
Generell sollten die Tiere jederzeit auf Heu und Trinkwasser zurückgreifen können. Als tägliche Fütterung bietet sich eine hochwertige Strukturfuttermischung für Chinchillas aus Kräutern, Gräsern und Blättern wie Löwenzahn, Gänseblümchen oder Kamille an. Mehrmals pro Woche kannst du darüber hinaus getrocknete Äste und Salatblätter (z.B. Endivie, Chicorée und Rucola) bereitstellen. Auch bestimmte Gemüsesorten wie Gurken, Möhrchen und Brokkoli sind in kleineren Mengen mehrmals pro Woche erlaubt. Gelegentlich darfst du in kleineren Mengen auch frische Früchte (Äpfel, Bananen, Birnen, Brombeeren) und kleine Stückchen Haselnüsse oder Mandeln anbieten. Ab und zu freuen sich die niedlichen Nager außerdem über einen gesunden Sämereien-Mix oder auch über XXL-Knabbersticks in verschiedenen Sorten.
Tipp: Weiterführende Informationen rund um die richtige Ernährung deiner Chinchillas, findest du in unserem Blogbeitrag: Was fressen Chinchillas – Grundlagen der Chinchilla-Ernährung.
4. Berücksichtige den Biorhythmus der Tiere
Niedliche Chinchillas in einem Haushalt voller Kinder? Das ist eine eher schlechte Idee. Denn die Nager mögen niedlich aussehen, lassen sich aber ungern auf den Arm nehmen und knuddeln. Außerdem haben die Tiere ihre Aktivitätszeit in der Nacht und ruhen einen großen Teil des Tages. Somit eignen sich die Nager eher für Berufstätige, die tagsüber außer Haus sind. Wer ältere Kinder hat und ihnen ein entsprechendes Verständnis für die Ruhezeiten der Chinchillas beibringt, kann sie jedoch im Umgang mit den Nagern sensibilisieren und vertraut machen.
5. Achte auf den richtigen Standort des Käfigs
Mit einem großen Käfig oder einer Kleintiervoliere ist es noch nicht getan, denn die Chinchillas müssen auch noch im „richtigen“ Raum untergebracht werden. Wähle dafür einen ruhigen Ort aus, an dem die Nager tagsüber ungestört schlafen können. Die Raumtemperatur sollte zwischen 15 und 21 Grad betragen und die Luftfeuchtigkeit sollte bei maximal 55 Prozent liegen. Zu viel Sonneneinstrahlung mögen die sensiblen Tiere ebenso wenig wie trockene Heizungs- oder Zugluft.
6. Reinige den Chinchilla-Käfig regelmäßig
Anders als viele ihre Artgenossen haben Chinchillas keine Toilettenecken. Sie verrichten ihr Geschäft also dort, wo sie gerade sind. Für die Halter bringt diese Verhaltensweise tägliche Reinigungsarbeiten mit sich: Kehre den Dreck auf allen Etagen und Sitzbrettern zusammen, tausche das verschmutzte Heu aus und reinige die Futternäpfe und Wassertränke. Einmal wöchentlich solltest du außerdem einen Großputz einplanen, bei dem du das Einstreu fast komplett austauschst und Unterschale, Häuschen und Spielzeuge reinigst und trocknen lässt.
7. Gönne deinen Chinchillas Freilauf
Die Chinchillas sollten in kontrolliertem Maße Freilauf bekommen können, wenn du sie artgerecht halten willst. Dafür bietet sich täglich mindestens eine halbe Stunde Freilauf an. In den Abendstunden solltest du die Tiere dabei am besten beaufsichtigen, denn es ist fast unmöglich, einen Raum komplett „nagersicher“ auszustatten. Stelle aber zumindest sicher, dass die größten Gefahrenquellen entschärft werden: Keine Giftpflanzen in der Nähe, Schubladen und Schränke geschlossen halten, offene Kabel verstecken und Fenster und Türen schließen.
8. Biete deinen Chinchillas Spielzeuge und Zubehör zur Beschäftigung
Chinchillas lieben nichts mehr, als sich zu bewegen und fortwährend – vor allem zu später Stunde – Neues zu entdecken. Sorge also für Beschäftigungsmöglichkeiten, die deine Nager auslasten: Optimal ist ein Katzenkletterbaum mit mehreren Ebenen, an dem deine Nager rauf- und runterklettern sowie springen können. Außerdem solltest du Versteckmöglichkeiten und Rückzugsorte einbauen. Dafür reicht bereits ein einfacher Karton oder ein umgedrehter Korb, wobei du darauf achten solltest, dass die Materialien nagersicher sind. Auch große Tunnel und Röhren mögen Chinchillas gerne.
9. Denke an die Gesundheitsvorsorge deiner Chinchillas
Vorsorgen ist besser als behandeln – darum solltest du mit deinen Chinchillas Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt wahrnehmen und sie auch selbst regelmäßig auf Krankheitsanzeichen kontrollieren. Leider sind die Tiere prädestiniert für einen Parasitenbefall mit Milben, Haarlingen oder auch Läusen. Betroffene Tiere weisen kleine Wunden auf, kratzen sich häufig und können kahle Stellen am Fell haben. Sofern ein Tier befallen ist, muss die gesamte Gruppe behandelt werden. Um erneute Ansteckungen zu unterbinden, müssen Halter darüber hinaus das komplette Gehege inkl. Auslaufmöglichkeiten gründlich reinigen.
Davon abgesehen solltest du deine Nager jeden Tag beobachten. Fressen sie genug und bewegen sie sich regelmäßig? Verhaltensänderungen geben meistens frühzeitig Hinweise darauf, dass etwas nicht stimmt. Generell lassen eine verminderte Aktivität, häufiges Kratzen, zugekniffene oder tränende Augen, Blutflecken oder ungewöhnliche Gerüche auf Krankheiten schließen. Dem kannst du rechtzeitig vorbeugen, indem du alle paar Wochen einen körperlichen Check-up durchführst, bei dem du deine Chinchillas komplett am Körper, dem Maul und Zähnen, Haut, Ohren und Schwanz abtastest.
10. Unterstütze die Tiere beim Abwetzen ihrer Zähne
Die Beißerchen der Chinchillas wachsen ständig – mehr als einen Millimeter pro Woche! Auch deshalb ist eine artgerechte Fütterung so wichtig. Mit Nahrung, die mindestens 18 Prozent Rohfaser enthält, unterstützt du deine Tierchen beim Abwetzen der Zähne. Durch das ständige Kauen werden die Beißerchen abgerieben und abgenutzt, sodass sie auf einer konstanten Länge bleiben und nicht zu lang werden.
Kurz und knapp: Den Chinchillas optimale Haltungsbedingungen bieten
Chinchillas sind niedliche Haustiere, die aufgrund ihrer ausgeprägten Sozialintelligenz immer in Gruppen gehalten werden sollten. Auch Kinder können sich an den süßen Nagern erfreuen, sollten aber verstehen, dass diese keine klassischen Kleintiere zum Knuddeln sind. Möchtest du dir Chinchillas anschaffen, dann benötigst du einen ruhigen Raum und eine ausreichend große Voliere von mindestens 0,5 Kubikmetern Platz pro Tier. Damit deine Chinchillas gesund bleiben, sollten sie obendrein regelmäßig Freilauf erhalten und eine artgerechte Fütterung bekommen. Bietest du deinen Chinchillas außerdem abwechslungsreiche Kletter- und Beschäftigungsmöglichkeiten und führst regelmäßige Gesundheitschecks durch, dann können die kleinen Tiere bis zu 22 Jahre alt werden.

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