Vögel im Sommer füttern: Das gibt es zu beachten
Das Thema Vogelfütterung im Sommer gilt selbst bei Experten als umstritten. Wie du Wildvögel am besten füttern kannst und was es zu beachten gilt, erfährst du im nachfolgenden Artikel.
Im Winter ist das Füttern von Vögeln längst selbstverständlich – aber wie sieht es im Sommer aus? Während die Natur in voller Blüte steht, stellen sich viele Vogelfreunde die Frage: Brauchen unsere gefiederten Freunde überhaupt zusätzliche Nahrung? In diesem Beitrag klären wir, ob und wann Sommerfütterung sinnvoll ist, welche Futtersorten geeignet sind und worauf man unbedingt achten sollte, um den Tieren wirklich zu helfen.
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Ist es sinnvoll, Vögel im Sommer zu füttern?
Ob die Vogelfütterung während der Brutzeit und darüber hinaus in den warmen Monaten sinnvoll ist, daran scheiden sich häufig die Geister.
Fakt ist: Auch im Frühling und Sommer sollten Wildvögel in Gärten und in der Natur für sie ideale Lebensbedingungen vorfinden. Das bedeutet: Sie brauchen zusätzliche Energie für die Brutzeit und profitieren dann von einem speziellen Brutzeit-Futter für die Jungtiere. Außerdem verringern beispielsweise andauernde Trockenperioden das natürliche Nahrungsangebot, sodass sich Vögel über eine Zufütterung freuen.
Weiterhin ist es so, dass insbesondere in den warmen Monaten die Futterstellen der Piepmätze großen Zulauf verzeichnen. Denn es gibt anders als in den Wintermonaten schlichtweg mehr Jungtiere, die mit ihren Artgenossen unterwegs sind. Durch das zusätzliche Nahrungsangebot könnten demnach etwa Altvögel entlastet werden, die das Insektenfutter dann an die Jungvögel verfüttern und diesen darüber hinaus bessere Überlebenschance böten.
Ein Nachteil an der Vogelfütterung während der warmen Jahreszeit besteht in der schnelleren Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten. Bei sengender Hitze übertragen sich nicht nur Salmonellen und Vogelpocken, sondern auch das Bakterium „Suttonella ornithocola“ sowie Trichomoniasis. Die letzten beiden hatten zu einem großen Blaumeisen- bzw. Grünfinksterben geführt. In kontrollierten Futterstellen wiederum können Vögel saubere Nahrung und Wasser erhalten, die frei von Krankheitserregern und Pestiziden sind.
Tipps und Hinweise: Was du bei der Vogelfütterung im Sommer beachten solltest
Das richtige Futter für Jungvögel
Stelle sicher, dass die Altvögel nur geeignetes Futter an ihren Nachwuchs verfüttern. Jungtiere sollten im Zeitraum von April bis Juli kein fetthaltiges Futter und auch keine großen Samen verspeisen. Besser geeignet sind lebende, tote oder auch wiederaufgetaute Insekten wie Mehlwürmer sowie fettarme, kleine Samen. Im Handel ist diese Art von Futtermittel meistens unter dem Namen „Waldvogelfutter“ erhältlich. Neben dem ganzjährigen Vogelfutter mit Insekten gibt es außerdem ganzjähriges Basis-Vogelfutter, das bei Wildvögeln gut ankommt.
Achte auf die Hygiene
Damit die Futterstellen keine Keimschleudern werden, solltest du das Vogelhäuschen und die Näpfe regelmäßig reinigen und die Reste, die nicht gefressen worden sind, entsorgen. Alternativ kannst du anstelle eines Futterhäuschens auch Futtersäulen oder -silos verwenden, die besser vor Schmutz geschützt sind und weniger Reinigungsaufwand mit sich bringen.
Vögel artgerecht füttern
Ähnlich wie wir Menschen mögen nicht alle Vögel dasselbe Futter. Während manche Vögel lieber Weichfutter fressen, bevorzugen andere Körnerfutter und wiederum andere mögen Fettfutter. Amseln, Drosseln und Rotkehlchen kannst du Weichfutter wie Getreideflocken oder klein gemachte Äpfel anbieten. Finken, Gimpel oder Kernbeißer bevorzugen reines Körnerfutter. Spechte und Kleiber sind „Allesfresser“, die Körner fressen, aber auch fettreiches Futter mögen.
Den richtigen Standort für die Futterstelle aussuchen
Ebenso wichtig wie das Futter an sich ist der richtige Standort. Such dir eine Futterstelle an einem schattigen Ort aus, die für Fressfeinde wie Katzen unzugänglich ist. Auch dichte Bäume und Büsche im Garten sind ideal für Vögel, um sich zurückzuziehen und abkühlen zu können.
Bestimmte Zutaten bei der Vogelfütterung im Sommer vermeiden
Einige Zutaten solltest du im Sommer keinesfalls an Wildvögel verfüttern. Dazu gehören Nüsse und Sonnenblumenkerne, die für Jungvögel zu groß zum Fressen sind. Auch schwer verdauliches Fettfutter und Brot, das im Magen aufquillt, sind unbedingt zu vermeiden. Falls du Obst anbieten willst, solltest du es lediglich ab und zu in kleinen Stückchen darbieten und darauf achten, dass es frisch ist. Eine tolle Möglichkeit bieten auch Beeren als Ergänzungfutter für Wildvögel, die wichtige Vitamine und ungesättigte Fettsäuren zur Energieversorgung enthalten.
Badestelle für Vögel einrichten
Im Sommer freuen sich die Vögel über eine kleine Badeschale voller Wasser, in der sie planschen können und eine wohlverdiente Abkühlung bekommen. Achte darauf, das Badewasser zum Schutz vor Krankheiten täglich auszutauschen und die Schale zwischendurch mit heißem Wasser zu reinigen.
Fazit: Vögel ganzjährig füttern
Prinzipiell ist es völlig zu Unrecht verrufen, Vögel auch im Sommer zu füttern. Vielmehr ist der natürliche Lebensraum dieser Tiere jedes Jahr stärker gefährdet, sodass eine Ganzjahresfütterung durchaus sinnvoll ist und zur Artenvielfalt beiträgt. Achte bei der Fütterung auf das richtige Vogelfutter – anstelle von Fettfutter dürfen es Sämereien, Äpfelstückchen oder auch Weichfutter wie Getreide- und Haferflocken sein. Wenn du darüber hinaus noch eine Badestelle einrichtest, den Vögeln ausreichend Trinkwasser anbietest und auf die Hygiene achtest, dann gelingt dir die richtige Vogelfütterung im Sommer.
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